Kleines Staatstheater, Braunschweig

Realisierungswettbewerb: 1986

Aufgrund der städtebaulichen Wegebeziehungen wird eine ‘Neue Schicht‘ über das Baugrundstück gelegt. Die geplante Bebauung ist ein Solitär, der angemessen im ‘Stadtgrün’ steht. Die Grünbereiche der Wallanlagen und des Schlossparks werden bewusst gegliedert. Die ‘grüne Wiese’ auf dem Parkdeck wird als ordnendes Element den restlichen Freiflächen bewusst gegenübergestellt. Das geplante ‘Kleine Haus’ ordnet das Wegesystem des Schlossparkes. Eine direkte Wegeverbindung vom Bohlweg zum Staatstheater durchdringt die Vorzone des Neubauprojektes und formuliert dessen Eingangssituation mit Zuschauereingang, Parkdeckzufahrt und Bühnenanlieferung. Die Eingangshalle mit den üblichen Funktionsbereichen lässt den dominierenden Zentralraum als ‘Raum im Raum’ erkennen. Die Aufgangsrampe der Zuschauer und die verbindenden Stege verdeutlichen dieses Raum- und Entwurfskonzept, das bestimmt wird durch den quadratischen Grundriss des Raumtheaters mit dem in Segmenten versetzbaren Mittelpodest, über dem sich der Bühnenturm für das ‘Guckkastentheater’ erhebt. Bei dieser Nutzungsvariante wird der Zentralraum durch Herunterfahren eines Brückenportals aus dem Bühnenturm und durch das Öffnen einer Seitenfläche zur klassischen Guckkastenbühne umgewandelt. Die Umgänge werden dann als Hinter- bzw. Seitenbühne oder als Lager für die Stuhlwagen genutzt. Im Zuschauerbereich verbinden sich Parkett und Rangtheater dergestalt, dass das Parkett nahtlos in den Raum übergeht. Dem Raumtheater mit seinen vielfältigen Möglichkeiten wird baukörperlich die Priorität gegeben. Die ‘Black-box’ bleibt ablesbar; die notwendigen Funktionseinheiten sind unauffällig zu- und untergeordnet.