Meereskundliches Museum „Ozeanum“, Stralsund
2-stufiger Realisierungswettbewerb 1. Stufe: 2001
Der Entwurf entwickelt das gesamte “Quartier 66” zu einer Blockstruktur, die sich dem Betrachter als ein solitärer Museumsbaukörper darstellt. Logisch wird in dem homogenen Komplex die erhaltenswerte Bausubstanz eingegliedert, ohne ihr die Identität einer vormals anderen industriell/gewerblichen Nutzung zu nehmen. So zeigt sich die zukünftige Gesamtanlage als eine signifikante Einheit. Der innerstädtischen Randlage “Am Fischmarkt” wird eine ruhige und homogene Fassade gegenübergestellt. Zwei Hauptbezugsrichtungen werden aus dem Museum erlebbar herausgearbeitet: Der Bezug zur Stadt über den Semlower Kanal hinweg und der Bezug zum Hafen/Sund. Dem “Semlower Kanal” gibt eine direkt aus dem Museum erschlossene Kaianlage zusätzliche Atmosphäre, die an Koebenhavn’s “Ny havn” erinnert und sich stadtseitig auch so entwickeln wird. Hier hat das Ozeaneum den direkten und unmittelbaren Kontakt zum Wasser, wo Exponate des Museums von den öffentlichen Bereichen eingesehen werden können und so die Lust zum Entdecken wecken werden. Der Hauptzugang ist auf der Seite des Hansakais gelegen. Hier formuliert die Fassade in Verbindung mit der denkmalgeschützten Substanz eindeutig die Erschließung. Vorgelagerte Flächen nehmen freiflächentaugliche Großexponate auf und signalisieren in der Fernwirkung von der benachbarten Hafeninsel aus das Ziel des Weges. Betont ruhig gehaltene Fassaden in dunklem Klinker geben den Kontrast zu den reich gegliederten Fassaden des Dornröschenspeichers und des benachbarten Speichergebäudes. Dem Prinzip “Schichtung” folgend präsentiert sich das Gebäude nach außen als eine Einheit und entwickelt sich im Inneren hin zu einer überschaubaren Transparenz, die einerseits die Orientierung des Besuchers sicherstellt, andererseits den flexiblen Ansprüchen moderner Museumskonzeptionen entspricht. Die leichte und spielerische Metall-Glasfassade an der Hafenstrasse weckt Neugier und gibt eine wünschenswerte Transparenz.