ZOB Verden

Die Zusammenbindung des Bahnhofsplatzes mit einem Lichtnetz als erstes Element und seinen konstruktiven Lichtstelen sorgt für eine gestalterische Aufwertung. Fehlende klare räumliche Kanten werden durch die vorgeschlagene Lösung definiert und auch gleichzeitig eine Wirksamkeit in Nachtstunden sichergestellt. Als formales Eingangstor und damit zweites Element wird eine differenzierte Verdachung vorgeschlagen, die funktional weitgehend den Omnibusbahnhof überdacht und für eine komfortable Umsteigesituation Bus/Bahn sorgt. Eine Verdichtung der Netzstruktur hin zum Verteilerpunkt unter dem Dach steigert die zentrale Situation und lässt sie somit signifikant spürbar werden. Als drittes Element wird eine arkadenähnliche Funktionswand vorgeschlagen, die neben der Aufnahme dienender Funktionen (Fahrradboxen/Ticketverkauf/Info/etc.) vor allem als „Architektonischer Lärmschutz“ fungiert und dementsprechend Schallschutzelemente (Holzelemente, Vitrinen abwechselnd mit Gabionen) beinhaltet. Als integraler Bestandteil des Lichtnetzes bildet sie ein Rückgrat zu den Flächen der DB AG aus.

Damit entsteht ein integrales und stimmiges räumlich-strukturelles Gesamtkonzept, welches sich funktional hervorragend in das städtische Verkehrsgefüge integriert. Durch diese verkehrsplanerische Neuordnung werden optimale Verkehrsabläufe durch kürzeste Wege der Bus- und IVNutzer aus allen Richtungen sichergestellt. Der Arkadengang sorgt einerseits für attraktive Fuß- und Radwegverbindungen in die nördlichen Quartiere, steigert andererseits auch bei schlechtem Wetter die Aufenthaltsqualität und die soziale Kontrolle der Fahrradabstellbügel bzw. –boxen. Die Transparenz der Arkade, die Offenheit und ihre verschiedenen Zugangsmöglichkeiten zum Bahnsteig vermeiden Angsträume. Aus gleichem Grund ist die Treppenanlage zum Tunnel großzügig und zentral einsehbar konzipiert. Das Dach ist zur Wahrung der Maßstäblichkeit des Umfeldes differenziert in unterschiedliche Ebenen ausgebildet. Aus den geometrischen Vorgaben des Lichtnetzes wird integrativ ein Dach entwickelt, dessen unterschiedlichen Materialitäten auch unterschiedliche Funktionen zuzuordnen sind. So wechseln sich transluzent verglaste Bereiche mit geschlossenen Photovoltaikflächen ab und die nächtliche Beleuchtung inszeniert das Dach als zentralen städtischen Zugang. Sich gegeneinander überlappende Flächen geben eine formale Leichtigkeit und lassen zusätzliches Licht unter das Dach fallen, ohne aber den Wetterschutzaspekt zu vernachlässigen.